Mit über 2.800 Wohnungen, einem Park, einer Schule, einem Supermarkt, Restaurants und weiteren Einrichtungen wird Cartesius Utrecht ein fahrradfreundliches Vorzeigemodell für städtisches Leben und Biodiversität sein, das nachhaltig gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist.
Das Viertel liegt direkt neben dem Bahnhof Utrecht Zuilen und bietet Zugverbindungen nach Amsterdam. Es wird auf einem ehemaligen Industrie- und Rangiergelände des niederländischen Bahnnetzbetreibers Nederlandse Spoorwegen (NS) errichtet.
Die Entwicklung basiert auf dem gemeinsam von der NS und der Stadt Utrecht erarbeiteten Richtliniendokument. Im Zentrum des neuen Projekts bleibt das historische CAB-Gebäude erhalten, das aus dem Jahr 1949 stammt und ein eindrucksvolles Beispiel für die Arbeit des renommierten niederländischen Eisenbahnarchitekten Sybold van Ravesteyn darstellt.
Von Blue Zones zu bidirektionalem Laden
Cartesius ist von der wissenschaftlichen Theorie der Blue Zones inspiriert – Orte, an denen nachweislich Menschen länger und gesünder leben. Das grundlegende Entwicklungsziel besteht darin, 30% Grünfläche zu schaffen und die meisten Autos aus dem Stadtbild zu verbannen, Ausnahme von 100 Carsharing-Fahrzeugen mit bidirektionaler Lademöglichkeit.Bidirektionales Laden ermöglicht es Elektrofahrzeugen (EVs), Strom zurück ins Netz oder an andere Geräte und Anwendungen weiterzugeben. Diese Fahrzeuge fungieren praktisch als Batterien auf Rädern. Cartesius arbeitet hierbei mit dem Automobilhersteller Hyundai und We Drive Solar zusammen, um diese saubere und grüne Lösung für nachhaltige Mobilität zu integrieren.
Ballast Nedam Development und MRP Development arbeiten aktiv mit Vertretern der Nachbarschaft und anderen lokalen Interessengruppen an zukünftigen Planungen. Zudem kooperieren sie eng mit vier niederländischen Universitäten und weiteren Beteiligten, um das Konzept für eine gesunde Urbanisierung in der Region weiterzuentwickeln.
Penthouse-Wohnungen und soziale Einrichtungen nebeneinander
Das Ziel ist, dass Cartesius Utrecht zu einem lebendigen und nachhaltigen Stadtviertel wird, in dem Gehen und Radfahren die Hauptverkehrsmittel sind und alle modernen Annehmlichkeiten in unmittelbarer Nähe zu finden sind.Das autofreie Design gibt den Bewohnern mehr Raum, in dem sie sich erholen können, während ihre Kinder im Freien spielen.
Das Projekt wird eine breite Palette an Unterkünften für eine vielfältige Bewohnerschaft bieten. Zu den Wohnungstypen gehören sowohl ein Luxussegment als auch Mittelpreismieten sowie 25 % Sozialwohnungen. Bereits 165 neue Einheiten befinden sich im Bau für den sozialen Wohnungsanbieter Portaal im Rahmen der Okinawa-Phase des Projekts.
Cartesius wird durchgängig energieeffiziente Wohnungen präsentieren, die aus Materialien bestehen, die wiederverwendet werden können oder weniger Umweltbelastung verursachen. So trägt das Projekt zur Kreislaufwirtschaft bei und verringert seinen ökologischen Fußabdruck.
Entworfen von Paul de Ruiter Architects, umfasst beispielsweise der Unterbereich Nicoya 25 nachhaltige und geräumige Reihenhäuser mit drei oder vier Schlafzimmern, die über französische Türen zu einem privaten Garten führen. Zusätzlich wird es 52 Wohnungen geben, darunter vier Penthouse-Wohnungen, die entweder über Gärten oder Balkone mit Blick auf das Grün verfügen.
Vereinbarung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine gesunde Nachbarschaft unterzeichnet
Für Cartesius Utrecht gibt es vier übergeordnete Themen: Bewegung, gesunde Ernährung, Gemeinschaft sowie Sinn und Erholung. Besonders die innovativen Bestrebungen im Bereich Gesundheit werden als Maßstab dienen.Während eines Arbeitsbesuchs wurde von dem Cartesius-Konsortium, bestehend aus den Entwicklern Ballast Nedam Development und MRP, der Stadt Utrecht, NS Stations, UMC Utrecht, der Fachhochschule Utrecht, der Universität Utrecht, der Wohnungsbaugesellschaft Portaal, Achmea Real Estate und CBRE Investment Management, eine Vereinbarung über den Bau eines gesunden Viertels unterzeichnet.
Ziel dieses Abkommens ist es, zu überwachen, inwieweit Eingriffe in die Lebensumwelt von Cartesius Utrecht die körperliche und geistige Gesundheit der Bewohner beeinflussen, mit Daten vor und nach den Maßnahmen. In späteren Phasen könnte dieses wegweisende Überwachungsprogramm auf andere Entwicklungsgebiete in den Niederlanden ausgeweitet werden.
Während einer Handelsmission des Economic Board Utrecht (EBU) nach Kopenhagen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugesagt, Cartesius Utrecht in ihr Programm „Health in the Well-Being Economy“ aufzunehmen, das Teil von WHO Healthy Cities ist. Dies passt gut zur regionalen Positionierung von Utrecht als „Herz des Gesundheitswesens“.
Neue Maßstäbe für die Stadtentwicklung
Das Konzept hinter Cartesius Utrecht passt perfekt zu den geschäftlichen Prioritäten im Bauwesen, wo Nachhaltigkeit Zeit und Kosten sparen kann, so Martijn Smitt, Geschäftsführer von Ballast Nedam:„Der Fokus auf nachhaltige Entwicklung, sowohl in den Bauverfahren und -materialien als auch im Endprodukt, wird immer wichtiger. Drei Hauptfaktoren treiben dies voran: Erstens die EU-Gesetzgebung, zweitens die Kunden, die bereit sind, dafür zu bezahlen, und drittens, was besonders wichtig ist, unsere eigenen Ambitionen. Dabei ist Effizienz in unseren Projekten entscheidend. Bei Cartesius haben wir ein gutes Beispiel für die Nutzung von vorgefertigten Elementen gesehen, die uns große Mengen an temporären Strukturen und Schalungen erspart haben.“
Letztlich setzt Cartesius Utrecht neue Maßstäbe, schlussfolgert Onno Dwars, CEO von Ballast Nedam Development:
„Cartesius ist nicht nur einzigartig für Utrecht oder die Niederlande, sondern auch international. In jedem Aspekt der Entwicklung wenden wir wissenschaftlich fundierte Lektionen an und fügen neue Erkenntnisse hinzu. Die Mischung aus verschiedenen Wohnformen und Einrichtungen wird zu einem gesunden, nachhaltigen und grünen neuen Stadtviertel in Utrecht beitragen.“
Quelle: Jim McClelland / SustMeme