Die Rönesans Holding hat vor kurzem bekannt gegeben, dass sie sich für diese Projekte Finanzierungen in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Dollar gesichert hat - von der U.S. International Development Finance Corporation (DFC) und der spanischen Exportkreditagentur (Cesce).

Dr. Ilıcak hob die langjährige Rolle der Gruppe bei der Förderung der türkischen Wirtschaft durch Projekte mit hohem Mehrwert hervor: „Unsere Geschichte begann mit internationalen Bauaufträgen. Bis heute haben wir Projekte im Gesamtwert von 50 Milliarden US-Dollar übernommen. Etwa 70 Prozent davon – also rund 35 Milliarden US-Dollar – wurden im Ausland realisiert und haben damit weltweit Neuland betreten. Wir haben an einer Vielzahl von Projekten mitgewirkt, vom längsten Tunnel Europas bis zum höchsten Gebäude, von der größten GTG-Anlage der Welt bis zu einem Bauwerk mit den meisten seismischen Isolatoren umgesetzt.
Wir haben uns zu einer großen Investment Holding entwickelt, die in den Bereichen Immobilien, soziale Infrastruktur, erneuerbare Energien und heute auch in Industrieanlagen investiert. In den letzten 15 Jahren haben wir mit bedeutender Unterstützung von Institutionen wie der International Finance Corporation (IFC), dem Investmentarm der Weltbank und Mitglied der Weltbankgruppe, sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) unsere Geschäftstätigkeit im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung strukturiert.“
Er fuhr fort: „Die erfolgreiche Umsetzung dieses Modells haben wir durch unsere Kooperationen mit dem singapurischen Staatsfonds GIC, dem französischen Infrastrukturfonds Meridiam, dem japanischen Handelsriesen Sojitz, Samsung C&T und TotalEnergies umgesetzt. In der Türkei haben wir gemeinsam mit diesen Partnern Projekte im Wert von 10 Milliarden US-Dollar getätigt, die den Weg für tiefgreifende Transformationen geebnet haben. Aufbauend auf diesen Erfahrungen konzentrieren wir uns auf Projekte zur Reduzierung unseres Außenhandelsdefizits in der kommenden Zeit.“
Das Ceyhan Projekt wurden mit Fachwissen aus 12 Ländern entwickelt

Mit Blick auf die sich verändernden globalen Wirtschaftstrends sagte Dr. Ilıcak: "Der Protektionismus nimmt zu, und die Lieferketten werden neu gestaltet. Energie und Produktion werden lokalisiert. Dieser Wandel bietet Ländern wie der Türkei erhebliche Chancen. Insbesondere strategische Investitionen in die Schwerindustrie sind erforderlich, um durch Importe von Industriemaschinen, Kunststoffen und Chemikalien sowie Industrie- und Edelmetallen verursachte Außenhandelsdefizite zu reduzieren. In den letzten 10 Jahren gab es in der Türkei industrielle investitionen in Höhe von rund 20 Milliarden US-Dollar, darunter Projekte im Wert von über 500 Millionen US-Dollar. Doch das reicht nicht aus."
Er betonte weiter: "Um die Lücke zu schließen, muss die Türkei in den nächsten fünf Jahren jährlich mindestens 12 Milliarden Dollar bereitstellen, insgesamt also 60 Milliarden Dollar. Wenn eine Investitionsinitiative dieser Größenordnung durchgeführt wird, könnte das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 15 Milliarden US-Dollar steigen und das Außenhandelsdefizit um 10 Milliarden US-Dollar sinken. Bei Rönesans Holding haben wir für unser Polypropylen-Produktions- und Terminalprojekt in Ceyhan internationale Finanzierungen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar gesichert. Die Bauarbeiten dieses Projekts, das mit erfahrenen Partnern aus zwölf Ländern entwickelt wurde, ist derzeit im Gange. Nach Inbetriebnahme wird es jährlich 300 Millionen US-Dollar zum Abbau des Leistungsbilanzdefizits der Türkei beitragen.”

Anziehung ausländischer Investitionen durch starke Partnerschaften
Dr. Ilıcak ging auch auf die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit ein: „Das vielleicht herausforderndste Projekt, das wir gemeinsam mit der EBRD umgesetzt haben, war die Transformation des türkischen Gesundheitswesens. Die EBRD brachte weltweite Expertise ein und ermöglichte es der Türkei, 15 Milliarden US-Dollar an ausländischen Finanzierungen für diese Transformation erfolgreich abzuschließen. Auch mit dem IFC arbeiteten wir viele Jahre zusammen. Selbst in schwierigen Zeiten stand der IFC an unserer Seite und wir haben eine Unternehmenspartnerschaft aufgebaut. Aktuell realisieren wir gemeinsam ein PPP-Krankenhausprojekt in Kasachstan.Bei jedem Projektstart fragen sie primär nach den sozialen Auswirkungen. Die Rentabilität stand stets an letzter Stelle. Dafür bin ich beiden Institutionen sehr dankbar.“
Dr. Ilıcak führte fort: „Besonders unsere Beziehungen zu den Ländern Zentralasiens haben sich stark entwickelt, ebenso wie unsere Verbindungen zu afrikanischen Staaten. Heute ist die Türkei zu einem Zentrum geworden, das eine Bevölkerung versorgt, die zehnmal so groß ist wie die eigene, und Bedürfnisse wie Gesundheitsversorgung und Bildung erfüllt. Wir verfolgen diese Entwicklungen genau und spiegeln sie auch im Handel wider. Wir wollen die Industrialisierungsstrategie der Türkei unterstützen und wo nur möglich internationale Finanzierung nutzen, um unsere knappen nationalen Ressourcen zu schonen.